GBW Tirol
Schöne neue (Arbeits)welt? Robotik, Digitalisierung, Gesellschaft
Die schnelle Verbreitung von Digitalisierung und Robotik in Wirtschaft und Arbeitswelt die schon heute festzustellen ist legt einen Vergleich mit der 1. Und 2. Industriellen Revolution nahe. Dazu gibt es unterschiedliche Ansichten – es steht aber fest, dass die Geschwindigkeit der Veränderung staatliche, ökonomische und soziale Strukturen enorm unter Druck setzen werden und die Entstehung neuer Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten damit vielleicht nicht Schritt halten kann.
Erste Analysen zeigen:
in der jetzigen Entwicklung ist vor allem die Mittelklasse betroffen. Wie schon jetzt feststellbar, sind es Jobs in Banken, Versicherungen und in der Verwaltung, die wegfallen werden. Damit ist das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht. Es wird notwendig sein, die gesellschaftlichen Auswirkungen schon jetzt in Rechnung zu stellen.
Diese Prozesse werden die nationalen Steuersysteme aus dem Gleichgewicht bringen. Da die Einkommenssteuer einen wesentlichen Anteil im Gesamtsteueraufkommen ausmacht muss das Steuersystem insgesamt verändert und auf neue Sockel gestellt werden.
Es ist kein Zufall, dass gerade in den letzten Jahren die Debatte um ein Grundeinkommen oder um eine Arbeitszeitverkürzung intensiver wird. Wenn die Prognosen über die Arbeitsplatzverluste realistisch sind, werden wir in Zukunft mit einer wesentlich höheren Sockelarbeitslosigkeit zu rechnen haben.
Es wird aber nicht reichen, nur die finanzielle Absicherung der Betroffenen im Auge zu haben. Eine der Grundfragen wird sein, wie wir es schaffen können, auch gesellschaftliche Teilhabe langfristig zu sichern. Dazu gibt es etliche Modelle und Überlegungen, die wir diskutieren sollten.
Es gibt aber auch neue Chancen und Möglichkeiten, die Robotik und Digitalisierung bieten – nicht nur für neue Services und Anwendungen, sondern auch für neue Kommunikationsstrukturen. Social enterprises zeigen erste Ansätze und Erfolge auf. Auch diese Tendenzen sollten eingehend diskutiert werden.
Im sozialen und medizinischen Bereich sind die neuen Techniken von besonderen Herausforderungen begleitet, sei es der Zugang zu hoch qualitativen – und teuren – Leistungen oder sei es der Einsatz von „Robotern“ in der Pflege und in der Medizin.
Eva Lichtenberger
Programm
10:30 Lesung mit Lara Schumacher11:15 Vortrag und Diskussion mit Prof. Helmut Detter, TU Wien
Die Zukunft der Arbeit – neue industrielle Revolution
14:30 Vortrag und Diskussion mit Dr. Peter Kirchschläger Yale University Luzern
Robotik und Digitalisierung aus ethischer Perspektive
16:00 Eva Lichtenberger und Werner Kogler im Gespräch
Welches Steuersystem ist unter den gegebenen Umständen nachhaltig
17:30 Podiumsdiskussion mit den ReferentInnen
Nutzen und Risiken von Digitalisierung und Robotik
Eine Veranstaltung der GBW Tirol mit Unterstützung der Grünen Wirtschaft und den Grünen in der AK
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